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50 Jahre 1973 - 2023

Verband für Freizeitfußball (VFF) e.V.

Von der Gründung bis heute

 

In diesem Jahr feiert der Verband für Freizeitfußball Berlin e.V. (VFF) sein 50 jähriges Jubiläum, und alle sind herzlich eingeladen mit uns zusammen zu feiern.

 

Die Ursprünge des VFF reichen bis in die 1960er Jahre zurück, wo man sich am Wochenende traf um auf öffentlichen Sportplätzen gegeneinander Fußball zu spielen. Die Mannschaften entstanden entweder spontan, aus Schulklassen, Schrebergärten oder aus Stammtischen. Im Laufe der Zeit wurden es immer mehr Mannschaften, die sich zumeist aus Stammtisch-Mannschaften bildeten.

 

Damals gab es einen Sportskameraden namens Michael Krüger der die Initiative ergriff und eine Gruppe von Mannschaften bildete, die gewillt waren einen lockeren Spielbetrieb mit Punktwertung durchzuführen. Es wurde sogar eine Tabelle erstellt und es genügte ein kleiner Kassenbeitrag.

Es war sehr schwer einen Platz zu bekommen, denn die Bezirksämter wollten für die kaum bekannten „Kneipenmannschaften“ keine Plätze zur Verfügung stellen. Jede Mannschaft nahm nun mit einem ihr bekannten Platzwart Verbindung auf, was dazu führte, dass die Platzwarte Verständnis zeigten und wenn Plätze frei waren diese von den „Kneipenmannschaften“ genutzt wurden.

 

Da das Interesse stetig stieg, konnte diese Regelung jedoch kein Dauerzustand sein und es entstand die Idee, dem Ganzen einen professionellen Rahmen zu geben. Mehrere Freizeitmannschaften setzten sich im Mai 1973 in einem Schöneberger Lokal zusammen. Sie beschloßen dort künftig einen richtigen Punktspielbetrieb mit Hin- und Rückrunde auszutragen und einen Verband zu gründen, um einen geordneten Spielbetrieb durchzuführen. Es wurde ein Vorstand gewählt, der folgende Organe ins Leben rief: Spielausschuß, Schiedsrichterausschuß und eine Meldestelle. Die erste Geschäftsstelle wurde in Neukölln (Weserstr.) eingerichtet.

 

Der Verband für Freizeit-Fußball war geboren.

 

 

Mit 32 Mannschaften in zwei Ligen wurde die erste Berliner Meisterschaft im Freizeitfußball ausgetragen. Der Meister hieß SG Meisterkrug.

Dieser Verein war in den darauf folgenden Jahren wohl der erfolgreichste, denn er gewann vier Mal die Meisterschaft und in der Saison 76/77 gelang ihm gar das Double.

 

Der Schiedsrichterausschuß setzte den ersten Lehrgang für Anfänger an unter der Leitung des Kameraden Rolf Schröder, der schon länger beim VBB (heutiger BFV) tätig war 

 

In der Zwischenzeit wuchs der Verband auf mehr als 160 Mannschaften heran und die unteren Ligen wurden bereits in Nord und Süd aufgeteilt. Der Geschäftsbetrieb im Vereinslokal BTM (Berliner Theken Mannschaften) wurde zu groß und man mietete in der Schöneberger Hauptstr geeignete Räume an.

 

Im Jahre 1975 wurde ein neu gegründeter Verein aufgenommen. Dieser Verein ist bis zum heutigen Tage wohl der erfolgreichste den der VFF hat. Es handelt sich hierbei um den Verein SG Raddatz. Er erspielte sich insgesamt 19 Titel (8x Berliner Meister sowie 11x Pokalsieger) und gewann 1990 im Ostseebad Damp die inoffizielle Meisterschaft der Freizeit-Mannschaften in Deutschland.

 

Zum Ende der 1970er Jahre konnte der VFF auf eine stattliche Mitgliederzahl blicken, sie betrug 4500 Spieler.

 

Dies blieb dem damaligen VBB (jetzt BFV), der seit 1978 ebenfalls eine Freizeitliga hatte, nicht verborgen, zumal es eine große Anzahl von Akteuren gab, die in beiden Verbänden eine Spielberechtigung hatten.

So beschloß man im Jahre 1980 einen gemeinsamen Spielbetrieb der Freizeitvereine durchzuführen.

Zwischen dem VFF und dem damaligen VBB wurde ein Vertrag geschlossen. Der VFF wurde mit Wirkung zum 1. August 1981 außerordentliches Mitglied im VBB.

In diesem Vertrag war unter anderem die Reduzierung der Doppelspieler schrittweise geregelt. So sollte es nach fünf Jahren keine Spieler mit einer Mehrfachspielberechtigung geben.

Der Grundstein war gelegt, und man opferte im VFF viel Freizeit, um für die Saison 82/83 organisatorisch alles vorzubereiten, damit der erste gemeinsame Spielbetrieb reibungslos beginnen konnte.

 

In den nun folgenden Jahren kam es jedoch immer wieder zwischen dem VFF und dem VBB zu Unstimmigkeiten. Die Folge war die Beendigung des gemeinsamen Spielbetriebs nach fünf Jahren, nach der Saison 86/87.

Ebenso ist der am 1. August 1981 geschlossene Vertrag vom VBB aufgekündigt worden.

 

Eine neuer Vertrag wurde am 15. Januar 1988 geschlossen, worin der VFF wieder als außerordentliches Mitglied des BFV (vormals VBB) aufgenommen wurde. Dieser Vertrag beinhaltete jedoch keinen gemeinsamen Spielbetrieb. Er besteht in seiner Grundfassung heute noch und ist im Teil des Meldebereiches modifiziert worden. (Abgleich der Daten; Zulassung von Doppelspieler ab 32 Jahre).

 

Mitte der 1980er Jahre war auch der VFF bereits 15 Jahre alt, und die Gründungsvereine hatten Probleme junge Spieler in ihre Mannschaften zu integrieren. 

Damit diese Mannschaften nicht sang und klanglos verschwanden, beschloss man – damals noch gemeinsam- die Gründung eines Senioren-Spielbetriebs. 

Der erste Meister war die Mannschaft von SF Berlin 79.

Viele Varianten des Senioren-Spielbetriebes wurden ausprobiert und viele Fehlschläge mussten hingenommen werden, bis ein praktikabler Modus gefunden wurde.

Mit Stolz hatten wir in der Saison 98/99 die 3.Liga im Senioren-Bereich aufgemacht und damit ein weit ins nächste Jahrtausend reichendes Standbein des VFF geschaffen – so dachten wir uns dies jedenfalls - ..

 

Durch den Fall der Mauer im Jahre 1989, sollte sich im Spielbetrieb des VFF wieder einmal einiges ändern. So gab es im Ostteil Berlins eine „Union-Liga“, die aus insgesamt 26 Vereinen bestand. Diese Mannschaften waren Fan-Clubs des Vereins 1. FC Union und trugen ihre Spiele innerhalb dieser Liga aus oder nahmen an anderen Turnieren teil. Gespielt wurde auf halben Plätzen, die Kleinfeld-Mannschaften eroberten den VFF:

Im Jahre 1991 wurden diese Vereine im VFF aufgenommen, und sie begannen ihre erste Saison im Kleinfeldspielbetrieb in zwei Ligen um die erste Berliner Kleinfeld-Meisterschaft. Und natürlich hatten auch diese Mannschaften Probleme mit dem Älterwerden, so dass auch im Kleinfeld-Spielbetrieb eine Seniorenliga eröffnet wurde. Und hier lag dann das Problem. Immer mehr Mannschaften meldeten im Senioren-Spielbetrieb des Kleinfeldes, die Mannschaften im Großfeld wurden immer weniger.

Weiterhin musste die Spielordnung für das Kleinfeld erarbeitet werden, da diese sich doch teilweise vom Großfeld unterschied.

Heute ist der Kleinfeldspielbetrieb ein fester Bestandteil des VFF, der auch von immer mehr Vereinen genutzt wird, um z.B. eine zweite Mannschaft aufzubauen. Seit der Saison 2001/2002 existiert auch ein Ü40-Spielbetrieb im VFF.

 

Das Jahr 1991 sollte das letzte Jahr werden, indem die Zunahme der Mitgliedsvereine größer war als die Abmeldung von Vereinen.

In den darauf folgenden Jahren konnte im günstigsten Fall eine Stagnation verzeichnet werden, und so muss man heute bedauerlicherweise einen Rückgang der Vereine im VFF um 25 % im Vergleich zur Höchstzahl registrieren.

Teilweise gab es mehr Mannschaften im Kleinfeld, als im Großfeld.

Mit dem BFV (insbesondere mit Martin Bux – Referent für Freizeitfußball) blieb man locker im Kontakt, der Berliner Meister wurde regelmäßig zwischen der BFV-Freizeitliga, dem Betriebssport-Verband (FVF) und dem VFF ausgespielt.

Im Jahr 2006 lud uns der BFV zu einem gemeinsamen Gespräch mit der BFV-Freizeitliga ein. Thema war ein erneuter gemeinsamer Spielbetrieb mit der BFV-Freizeitliga. Man war sich schnell einig, da auf der Grundlage des Vertrages von 1988 fast alle Probleme geklärt waren.

So wurde im Jahr 2007 ein gemeinsames Konzept erarbeitet und in der Saison 2008/2009 wurde wieder gemeinsam gespielt.

Die Partnerschaft mit dem BFV ist sehr erfolgreich für beide Seiten. So melden Mannschaften des BFV auch Kleinfeldmannschaften an, umgekehrt können unsere verbliebenen Senioren-Mannschaften im Großfeld des BFV spielen.

 

Man blieb auch mit dem Betriebssport-Verband (VBF)  in Kontakt, durch die ausgetragenen Spiele um die Berliner Meisterschaft und entschloss sich in der Saison 2017/2018 einen gemeinsamen Spielbetrieb durchzuführen. 

Die Organisation des Spielbetriebs in den Staffeln der Ü18 und Ü30 lag beim VFF und nach anfänglichen Schwierigkeiten - bedingt durch die unterschiedlichen Spielordnungen - gelang es alle Teams für den Spielbetrieb zu begeistern. Seit der Saison 2022/2023 hat der VFF nun die Organisation für alle Altersklassen und Staffeln übernommen.

Unterstützt wird er dabei von Vertretern des VBF und der BFV Freizeitliga.

Erstmals können jetzt auch gemischte Mannschaften -Frauen und Männer- am Spielbetrieb teilnehmen.

 

Auch in der Sportgerichtsbarkeit arbeitet der VFF mit Vertretern aller 3 Verbände zusammen um alle Interessen der jeweiligen Teams zu wahren.

 

Ein großer Einschnitt für den Freizeitbereich in Berlin war das Auftreten eines Virus namens SARS-COV-II am Ende des Jahres 2019. Die laufende Saison musste abgebrochen werden. Der Meister, die Auf- und Absteiger wurden durch Quotient ermittelt. Die Saison 2020/2021 konnte überhaupt nicht durchgeführt werden. Mit Freundschaftsspielen und regionalen Turnieren versuchten wir die Zeit zu überbrücken. Erst in der darauf folgenden Saison war ein Spielbetrieb wieder möglich, der jedoch von vielen Spielabsetzungen geprägt war.

 

Das Herz des Verbandes sind jedoch seine Vereine und deren Mitglieder, ohne die der VFF nicht existieren würde. Aber auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - vom Vorstand bis zu den Ausschüssen – haben in den letzten 50 Jahren zum Erfolg des Freizeitfußballs in Berlin beigetragen.

 

Der VFF hat nun seine Geschäftsstelle im „Haus des Fußballs“ beim BFV in der Humboldtstr. gefunden. Hier sind wir jeden Donnerstag für alle Freizeitvereine, Freizeitgruppen und Freizeitmannschaften zu sprechen.

 

Als Resümee kann man feststellen, dass der Verband für Freizeitfußball durch alle Höhen und Tiefen doch recht erfolgreich gegangen ist und diese mit allen Vorständen gut gemeistert hat. Als dieser Verband vor 50 Jahren ins Leben gerufen wurde, ist eine große Lücke im Berliner Fußball geschlossen worden: nämlich Fußball spielen „ just for fun“.

Dieser Verband hat seine Berechtigung und ist eine Bereicherung dank dem Engagement der vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter des VFF für den Berliner Fußball.

Er ist in Berlin zu einer festen Größe herangewachsen und heute nicht mehr wegzudenken. Hoffen wir gemeinsam, auf die nächsten Jahre.